Herbsttour 2013 – Tag 2

27.10.3013 (Höxter-Seesen)

Ab heute habe ich eine Stunde weniger zur Verfügung. In der Nacht wurden die Uhren auf die Winterzeit umgestellt.
Das Zimmer in der Jugendherberge in Höxter war einfach, aber sauber. Ich habe hier gut geschlafen. Das Frühstücksbuffet ist reichlich und schmackhaft.
Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen wieder zusammen.

8:42-Start in Höxter
Kurz nach 8:30 ist dann das Rad gepackt und ich starte die heutige Etappe. Heute möchte ich hier in Höxter in den Europaradweg R1 einsteigen. Der R1 wird in Deutschland auch als D3 bezeichnet. Er gehört zum D-Netz, dem offiziellen Radwegenetz in Deutschland. Als Europaradweg durchzieht der Radweg auf einer Gesamtstrecke von 3800km neun Länder und drei Zeitzonen. Der R1 startet in Boulogne-sur-Mer in Frankreich an der Kanalküste und führt dann durch Frankreich, Belgien, die Niederlande, Deutschland, Polen, das Baltikum, Litauen, Lettland und Estland bis nach St. Petersburg in Russland.

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Ganz so weit möchte ich dem Weg aber nicht folgen…

Kaum wieder auf der Hauptstraße im Ort, sehe ich auch schon den ersten Wegweiser. So darf es weitergehen. Entlang der Weser führt mich der Radweg. Hier bemerke ich bereits ziemlich heftigen Wind. Im Moment stört er nicht, da er sogar seitlich von hinten schiebt, jedoch sagt mir ein Blick auf das Edge 800, dass das so nicht bleiben wird. Zur Zeit fahre ich in die falsche Richtung. Immerhin möchte ich nach Osten.
Unter den Bäumen hört man in den Blättern jeweils den starken Wind rauschen. Eine Schleife der Weser zeigt mir dann die Zähne der Natur. Der Wind kommt jetzt so stark von vorn, dass ich lediglich noch mit einer Geschwindigkeit von 8 km/h voran komme.

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Teilweise nimmt der R1 recht seltsame Wege und macht Schleifen und Bögen, die vielleicht einen touristischen Nutzen haben, mir aber trotzdem missfallen, da ich voran kommen möchte. Zudem sind auch auf der BikeLine-Karte einige Strecken als nicht befestigt gekennzeichnet. Für das Rennrad nicht wirklich das richtige Terrain. Ich wähle deshalb zum Teil Alternativstrecken, die angenehmerweise fast ausnahmslos recht ruhig und Verkehrsarm sind. Das einzige, das wirklich mürbe macht, ist der ekelige, ständige, nicht nachlassende Wind. Ich komme selbst bergab teilweise nur mit 15km/h voran. Während einer kurzen Pause schaue ich mir auf dem Smartphone den Wettbericht an, um zu sehen, was mich morgen noch erwarten wird. Morgen hatte ich eigentlich die letzte Etappe nach Drosa, bei Köthen, in Sachsen Anhalt geplant. Das sollte von meinem heutigen Ziel noch eine Strecke von etwa 120-130km sein.
Der Wetterbericht verspricht aber leider gar nichts Gutes. Schon heute Nacht bringt die Wetterfront orkanartigen Sturm, der auch morgen nicht abklingen soll. Dass es dabei nicht trocken bleiben wird, bedarf sicher keines weiteren Hinweises.
Schweren Herzens entschließe ich mich deshalb zum Abbruch der Tour. Mit etwas Regen, auch mit etwas mehr, habe ich wirklich kein Problem. Damit hatte ich sogar gerechnet. Mit einem Orkan, der auch abknickende Bäume und heftigsten Seitenwind verspricht, komme ich aber nicht zurecht. Da habe ich echten Respekt. Ich telefoniere deshalb mit meiner Frau, die bereits seit gestern bei ihren Eltern ist. Sie holt mich mit dem Pickup an der BAB-Anschlussstelle Seesen bei Goslar ab. Die Bezeichnung Pickup bekommt hier erst ihren richtigen Sinn.

Tages-km: 93,03km
Gesamt km: 249,1km
Fahrzeit: 04h 49min
VØ: 19,3km/h
Gesamt-Fahrzeit: 12h 39min
Aufstieg: 582Hm
Gesamt-Aufstieg: 2016Hm

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