Herbsttour 2013 – letzter Tag

03.11.2013 (Brilon-Plettenberg)

Das war eine ruhige Nacht. So ein einsam stehendes Haus hat durchaus seine Vorzüge. Kein Verkehrslärm und auch sonst nichts störte die Nachtruhe.
Ich sortiere meine Sachen bevor ich hinauf zum Frühstück gehe, damit es gleich beim Aufbruch geordneter zugeht. Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes. Heftige Regenschwaden ziehen gemeinsam mit herabfallenden Blättern nahezu waagerecht entlang dem Haus. Es hilft nichts, da muss ich gleich durch. Aber zuerst wird noch gemütlich gefrühstückt.
Eine halbe Stunde später sieht die Welt plötzlich schon viel freundlicher aus. Zuerst scherze ich noch, als ich einen kleinen blauen Fleck am Himmel entdecke. Doch bald schon wird es wirklich heller und die Sonne lässt sich tatsächlich sehen. Das nenne ich mal ein deutliches Zeichen dafür, dass es jetzt die richtige Zeit zum Aufbruch ist.
Schnell packe ich meine Sachen ans Rad, bereite mir noch meine Tagesration an Getränken zu und verabschiede mich von meinen Freunden.

09:11-Start in Brilon
Mitleidig schauen sie mir hinterher, als ich gleich zu Beginn der heutigen Tour einen längeren, aber harmlosen Anstieg nach Brilon in Angriff nehme. Eigentlich hatte ich vor, die Umgehungsstraße der B7 zu meiden und durch den Ort zu fahren, um später wieder auf die B7 zu treffen. Irgendwie verhaspele ich mich dann aber im Zentrum von Brilon und treffe etwa auf der Hälfte der Strecke doch auf die Umgehungsstraße. Das hat sich dann doch nicht gelohnt. Da hätte ich auch gleich die Umgehungsstraße nehmen können. Egal, jetzt wo ich schon einmal hier bin, klinke ich mich natürlich in den Weg ein und folge weiter der B7. Auf freien Strecken, an denen der Wind freie Bahn hat, gehe ich an den Unterlenker, damit ich wenig Angriffsfläche bereitstelle. Meist aber verläuft die Strecke recht geschützt. Unerwartet schnell finde ich mich schon in Meschede. Dann sehe ich Schilder nach Wennemenn. Vier Kilometer sind es noch bis dorthin, wo ich sonst, wenn ich mit dem Auto auf dieser Route unterwegs bin, die letzte Autobahn vor zu Hause verlasse.

IMG 4140

In Freienohl biege ich an der Tankstelle nach links in Richtung Heimat ab. Ich weiß nicht, ob es lediglich eine Kopfsache ist, aber heute klappt alles richtig flüssig und problemlos. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt genau weiß, was mich hinter der nächsten Biegung erwartet. Keine Steigung, und auch hier sind noch einige durchaus beachtenswerte Exemplare vorhanden, kann mich heute erschrecken. Zusätzlich aufmunternd gestaltet sich die Wetterlage. Sicher, der Wind ist vorhanden. Aber die angesagten Sturmböen und auch der Starkregen bleibt glücklicherweise aus. Sogar die Sonne sorgt auf weiten Strecken noch für Aufmunterung. Heute macht das richtig Spaß!
Die ganze Zeit freue ich mich schon auf die Strecke von Hellefeld nach Westenfeld vor Sundern. Hier geht es ganz leicht bergab und normalerweise lässt sich ohne große Anstrengung eine Geschwindigkeit von 50 km/h realisieren. Heute steht der Wind genau gegenan und ich komme nicht über Tacho 25 hinaus. Auch egal!
Bedenken hatte ich dann nur noch vor dem Anstieg am Ortsausgang von Sundern. Hier wähle ich dann auch wirklich wieder einmal den ersten Gang. Wirklich lästig ist mir das heute aber nicht. Schnell ist auch dieses Hindernis aus dem Weg geräumt und ich rolle einige Augenblicke später schon in Allendorf ein. Hier befinde ich mich schon auf meiner Hausstrecke, die ich auch sonst oft noch am Nachmittag befahre. Am Ortsschild schnell noch ein Foto gemacht, denn jetzt folgt nur noch ein recht harmloser Anstieg, bevor ich nach Plettenberg hinab rollen kann.

IMG 4141

Sicher geht das heute nicht so schnell, wie sonst mit dem „nackten“ Rennrad, aber wirklich lästig ist das jetzt auch nicht mehr. Nach etwa zwanzig Minuten habe ich diesen letzten Hügel geknackt und höre mit dem trampeln auf. Die nächsten knapp fünf Kilometer genieße ich. Allein die Gravitation sorgt dafür, dass ich mich dem Zielort meiner Reise nähere. Ohne eine einzige Umdrehung der Pedalen rolle ich breit grinsend bis hinunter zur Bundesstraße (B236). Jetzt nur noch zwei Kilometer gerade Strecke und ich stehe vor der Garage.
Genau, wie zum Start mache ich noch ein Bild. Dann wird das Rad entladen, der Anhänger abgehängt und alles in den Keller gestellt. Jetzt schnell in’s Haus – die warme Dusche wartet!

IMG 4142

Tages-km: 71,72km
Gesamt km: 636,36km
Fahrzeit: 04h 06min
VØ: 17,5km/h
Gesamt-Fahrzeit: 33h 47min
Aufstieg: 707Hm
Gesamt-Aufstieg: 5353Hm

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